Mein Haus, mein Auto, mein Boot: konnte man die meisten Menschen früher noch mit Masse und Größe beeindrucken, so geht der Trend heute ganz klar in eine andere Richtung. Denn Klein ist das neue Groß. In Zeiten, in denen alles immer unsicherer und schwieriger wird, besinnen viele Menschen sich auf das Wesentliche und versuchen, sich der Konsumgesellschaft zu entziehen. Weniger Dinge zu besitzen, bedeutet auch, weniger Ballast mit sich herumzuschleppen, flexibler zu sein. 

Der Hang zu einem simpleren Lebensstil ohne hunderte Dinge, die man eigentlich nicht braucht, ist längst keine Sternschnuppe mehr, die schnell wieder verglüht. Es ist ein langanhaltender Trend geworden, dem sich immer mehr Menschen zuwenden. Wir möchten heute die beiden Themen Small Living und Tiny Houses näher beleuchten. Was hat es damit auf sich, und was bedeutet es, sich diesem Lebensstil zu verschreiben?

Tiny Houses – Leben auf kleinstem Raum

Anthony22 at English Wikipedia, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons

Einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen, wird für viele Menschen immer wichtiger. Sie wollen nachhaltig leben und bewusst konsumieren. Dazu gehört auch, nur den Platz auf der Erde zu beanspruchen, den man wirklich benötigt und alles Überflüssige hinter sich zu lassen. Das Leben in einem Tiny House erfüllt gleich mehrere Kriterien, denen sich umweltbewusste Menschen verschreiben. Ein Tiny House ist meistens zwischen 15 qm und 45 qm groß, den Ursprung hat die Bewegung in den USA. 

Die Gründe für ein Tiny House können grundsätzlich verschiedener Natur sein: während viele darin die Lösung sehen, ein nachhaltigeres Leben zu führen, ist es für andere ausschlaggebend, dass sie durch weniger Platz auch die Folgekosten reduzieren können.

Doch so aktuell der Trend auch ist, so unterschiedlich ist die rechtliche Situation, vor allem, wenn man die Lage in den USA und Deutschland vergleicht. Hier halten häufig strenge Regularien für diese Mini-Häuser viele Menschen davon ab, ein Tiny House zu bauen – schade um diese umweltbewusste und nachhaltige Wohnlösung. 

Small Living – Maximal clever bei minimal Platz

Es gibt Städte, in denen viele Menschen sich kaum noch Wohnraum leisten können. Horrende Mieten in New York, London oder München machen es für Normalverdiener, geschweige denn Freiberufler oder Studierende, kaum noch möglich, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Der Wohnraum wird teurer, weil er knapp ist. Daher wird das Wohnen in Mini-Wohnungen oder Mikro-Appartements immer beliebter. Und damit man bei wenigen Quadratmetern auf kaum etwas verzichten muss, gibt es intelligente Small Living-Lösungen, die (Multi)-Funktionalität, Innovation und Praxistauglichkeit auf kleinstem Raum vereinen. 

Steckbare Modulmöbel, verschiebbare Elemente und Multi-Funktionen sind nur einige der Ideen, die beim Raumsparen helfen, aber gleichzeitig Raum schaffen, indem sie so flexibel sind. Das ermöglicht es auch vor allem bei wechselnden Bewohnern (wie beispielsweise Studenten, die nur vorübergehend in einer Stadt leben), eine individuelle Raumgestaltung zu schaffen und sich trotz wenig Platz individuell zu entfalten. Es gibt bereits Hersteller, die mittlerweile ausschließlich an cleveren Lösungen feilen, um Platz zu schaffen und diesen gleichzeitig intelligent nutzen. Bei so viel Flexibilität kann das Wohnen auf kleinstem Raum auch richtig Spaß machen – und das ohne auf Komfort und Gemütlichkeit zu verzichten.